Die Freie und Hansestadt Hamburg hat in der bundesweiten Produktionsschullandschaft bis dato eine Sonderstellung: Eingerichtet auf der Basis eines Parlamentsbeschlusses (vgl. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Drucksache 19/2928 vom 28.04.2009) werden hier die Produktionsschulen aus Haushaltsmitteln des Bildungsministeriums regelhaft finanziert. Die Hamburger Produktionsschulen sind keine Schulen im Sinne des Hamburger Schulgesetztes, sondern Einrichtungen, die von Bildungsträgern in freier Trägerschaft betrieben werden.
Zusammen mit der dualisierten Ausbildungsvorbereitung an berufsbildenden Schulen (das reformierte Berufsvorbereitungsjahr BVJ) wendet sich die Ausbildungsvorbereitung in Produktionsschulen (vgl. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Drucksache19/8472 vom 18.01.2011) an schulpflichtige Jugendliche am Übergang Schule – Beruf, für die nach Ende der allgemeinbildenden Schule ein direkter Übergang in eine vollqualifizierende Berufsausbildung noch ungesichert oder gar erschwert ist und/oder die noch nicht berufswahlentschieden sind.
Verbindliche Arbeitsgrundlage für die Arbeit der Hamburger Produktionsschulen bilden die Beschlüsse der Bürgerschaft aus den Jahren 2009 und 2011, die „Grundzüge für Produktionsschulen in Hamburg“ vom 28. Januar 2013 sowie die Förderrichtlinie zur Gewährung individueller Leistungsprämien in Produktionsschulen (Neufassung ab 2022) (vgl. Behörde für Justiz und Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg 2022), mit denen der „Hamburger Standard“ für die Produktionsschulen verbindlich festgelegt wird.
Seit der Einführung des Hamburger Produktionsschulprogramms im Jahr 2009 begleitet das zuständige Fachreferat im Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) den Aufbau und die Etablierung der Hamburger Produktionsschulen. Handlungs- und Steuerungsbedarfe werden im Rahmen der alljährlichen internen (qualitativen und quantitativen) Evaluation identifiziert und umgesetzt.
Systematisch (extern) erhobene Daten zu den subjektiven Eindrücken und Erfahrungen, Bewertungen und Einschätzungen zur eigenen Entwicklung, aber auch zur besuchten Produktionsschule, fehlten bis dato. Daher wurde im Frühjahr 2014 das Institut für berufsbezogene Beratung und Weiterbildung (ibbw consult GmbH), Göttingen, beauftragt, bis zum Sommer 2014 eine externe Befragung (teilstandardisierte Online-Befragung) aller Produktionsschüler/-innen durchzuführen und auszuwerten. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden den Produktionsschulträgern im September 2014 vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
Grundzüge für Produktionsschulen in Hamburg