Hamburg

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat in der bundesweiten Produktionsschullandschaft bis dato eine Sonderstellung: Eingerichtet auf der Basis eines Parlamentsbeschlusses (vgl. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Drucksache 19/2928 vom 28.04.2009) werden hier die Produktionsschulen aus Haushaltsmitteln des Bildungsministeriums regelhaft finanziert.

Produktionsschulen stellen ein alternatives pädagogisches Konzept zur dualisierten Ausbildungsvorbereitung an staatlichen berufsbildenden Schulen (AvDual) für schulpflichtige Jugendliche mit Hauptwohnsitz in der Freien und Hansestadt Hamburg dar (vgl. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Drucksache19/8472 vom 18.01.2011).

Die Hamburger Produktionsschulen sind keine Schulen im Sinne des Hamburger Schulgesetzes, sondern Einrichtungen, die von Bildungsträgern in freier Trägerschaft betrieben werden.

Zusammen mit der dualisierten Ausbildungsvorbereitung an berufsbildenden Schulen (AVDual) wendet sich die Ausbildungsvorbereitung in Produktionsschulen an Jugendliche, die eine allgemeinbildende Schule ohne oder mit Abschluss i.d.R. nach der Jahrgangsstufe 10 verlassen haben (das 18. Lebensjahr ist noch nicht vollendet) und noch nicht berufswahlentschieden sind. 

Verbindliche Arbeitsgrundlage für die Arbeit der Hamburger Produktionsschulen bilden die Beschlüsse der Bürgerschaft aus den Jahren 2009 und 2011, die „Richtlinie Hamburger Produktionsschulen“ vom 7. Juli 2023 (vgl.  Amt. Anzeiger Nr. 53, Teil II des Hamburgischen Gesetzes- und Verordnungsblattes vom 07.07.2023, S. 989-949 sowie i.d.F. der Neubekanntmachung vom 6.9.23, in: Mitteilungsblatt der Behörde für Schule und Berufsbildung Nr. 6 vom 13.09.2023, S. 90-95, mit denen u.a. der „Hamburger Standard“ für die Produktionsschulen verbindlich festgelegt wird.

Seit der Einführung des Hamburger Produktionsschulprogramms im Jahr 2009 begleitet das zuständige Fachreferat im Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) den Aufbau und die Etablierung der Hamburger Produktionsschulen. Handlungs- und Steuerungsbedarfe werden im Rahmen der alljährlichen internen (qualitativen und quantitativen) Evaluation identifiziert und umgesetzt.

Systematisch (extern) erhobene Daten zu den subjektiven Eindrücken und Erfahrungen, Bewertungen und Einschätzungen zur eigenen Entwicklung, aber auch zur besuchten Produktionsschule, fehlten bis dato. Daher wurde im Frühjahr 2014 das Institut für berufsbezogene Beratung und Weiterbildung (ibbw consult GmbH), Göttingen, beauftragt, bis zum Sommer 2014 eine externe Befragung (teilstandardisierte Online-Befragung) aller Produktionsschüler/-innen durchzuführen und auszuwerten. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden den Produktionsschulträgern im September 2014 vorgestellt und mit ihnen diskutiert.  

Länderprofil HH 2024

Informationen zum Auszeit-Modell an Hamburger Produktionsschulen (2023)

Historie Hamburger Produktionsschulen