Runder Tisch Produktionsschulen und produktionsorientierte Angebote in Jugendwerkstätten

Bund-Länder-Gremium „Runder Tisch Produktionsschulen und produktionsorientierte Angebote in Jugendwerkstätten“

Der „Runde Tisch Produktionsschulen und produktionsorientierte Angebote in Jugendwerkstätten“ ist eine Arbeitsplattform, an der Vertreter/innen aus verschiedenen Landesministerien, aus den Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit sowie Vertreter/innen aus Bundesministerien [Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)] 2 – 3 Mal jährlich tagen, um über den Stand der Produktionsschulentwicklung zu berichten und zu beraten.

Neben der gegenseitigen Berichterstattung über die Länderaktivitäten (Finanzierungsmodelle, Stand der Umsetzung, Modellprojekte, ESF u.a.m.) und der Verständigung über Qualitätsstandards und -sicherung geht es auch um die Optimierung und Nachsteuerung des pädagogischen Konzepts Produktionsschulen im Übergang Schule – Beruf und die Herausarbeitung zukünftiger Trends.

In diesem Bund-Länder-Gremium findet auch die Abstimmung über Strategien der rechtlichen und finanziellen Sicherung des Produktionsschulmodells statt. Beispielsweise wurde hier die Frage der Anpassung des Fachkonzeptes der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Umsetzung Berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen (BvB) im Sinne größerer Flexibilität für passgenauere Lösungen vor Ort diskutiert und Vorschläge erarbeitet, die Eingang in das Fachkonzept „Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen mit produktionsorientiertem Ansatz (BvB-Pro)“ (Einführung zum Herbst 2013) fanden.

Zur Genese des „Runden Tisches Produktionsschulen“

2008 konstituierte sich das Gremium auf Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Länder (damals im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, BMVBS) als „Runder Tisch Produktionsschulen Neue Länder“. Mitglieder waren seinerzeit die Landesministerien (i. d. R. Sozial- und/ oder Arbeitsressort), die Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit sowie die Bundesministerien (BMAS, BMBF).

Koordiniert und finanziert wurde der „Runde Tisch Produktionsschulen“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS/ Referat Neue Länder), danach: Bundesministerium des Inneren (bis 2012). Der „Runde Tisch Produktionsschulen“ wurde bis 2013 durch Prof. Dr. Arnulf Bojanowski von der Leibniz Universität Hannover moderiert und fachlich begleitet. Seit 2014 setzt Prof. Dr. Jörg Meier von der Hochschule Magdeburg diese Aufgaben fort.

Im Auftrag des „Runden Tisches Produktionsschulen“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) als „Runder Tisch Produktionsschulen Neue Länder“ entstanden zahlreiche Expertisen, die auch veröffentlicht worden sind:

  • Bojanowski, A./ Mutschall, M./ Meshoul, A. (Hrsg.): Überflüssig? Abgehängt? Produktionsschule: Eine Antwort für benachteiligte Jugendliche in den neuen Ländern. Münster.
  • Meier, J./ Gentner, C./ Bojanowski, A. (Hrsg): Produktionsschule verstetigen! Handlungsempfehlungen für die Bildungspolitik. Münster. 

Seit 2009 erfolgte eine Ausweitung des „Runden Tisches Produktionsschulen Neue Länder“ auf die Länder Schleswig-Holstein und die Freie und Hansestadt Hamburg (die drei Nordländer arbeiten zudem seit 2010 im „Norddeutschen Verbund Produktionsschulen“ zusammen) sowie 2012 auf alle Bundesländer, in denen Produktionsschulen bzw. produktionsschulorientierte Ansätze gefördert werden (neben den sog. „Neuen Ländern“, Hamburg und Schleswig-Holstein auch Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen sowie Bayern).

Verortung von Produktionsschulen in Deutschland (Länderübersicht RT PS 2023)